Mikrotherapie
Mikrotherapie
Grundsätzlich stehen bei der Behandlung des Wirbelsäulenschmerzes konservative, mikrotherapeutische und operative Therapieverfahren (Dreisäulentheorie der Wirbelsäulenbehandlung) zur Verfügung.
Die konservative Therapie umfasst krankengymnastische Übungen, Massagen und Schmerztherapie. Bewegungsbäder, Wärmeapplikation und Fangopackungen können zusätzlich muskuläre Verspannungen lösen, die wesentlich zur Schmerzverstärkung beitragen. Bei lumbalen Bandscheibenvorfällen gilt u. a. auch Bettruhe mit Stufenbettlagerung zur Entlastung der Wirbelsäule.
Die Mikrotherapie und die interventionelle Schmerztherapie sind spezielle Therapieformen, die grundsätzlich unter dem Einsatz von Bildsteuerung erfolgen. Die modernen bildgebenden Verfahren, wie die Durchleuchtung, die Computertomographie und die Kernspintomographie geben uns dabei die Möglichkeit ein dreidimensionales Bild der entsprechenden Körperstrukturen zu erstellen. Somit sind diese Verfahren nicht nur bei der Diagnosestellung, sondern auch unter therapeutischen Aspekten ausgesprochen effektiv einsetzbar. Unter der Bildsteuerung können die Behandlungsinstrumente, wie Katheter, Nadeln, Kanülen, Endoskope etc., präzise in unterschiedliche Körperregionen eingeführt und platziert werden, ohne eine Verletzung wichtiger anatomischer Strukturen zu riskieren. Diese Beschwerden können neben der medikamentösen Therapie je nach Hauptverursacher des Schmerzes nach folgenden Therapieformen behandelt werden:
a. Injektionsbehandlung der Wirbelgelenke (Facettenblockade, FAB):
Unter Bildsteuerung erfolgt die zielgenaue Platzierung der speziellen Injektionsnadel direkt im Bereich des Wirbelgelenkes. Anschließend wird mit unterschiedlichen schmerzlindernden und entzündungshemmenden Medikamenten behandelt. In ähnlicher Weise kann auch die Verödung der versorgenden sensiblen Nervenäste (Ramus dorsalis) der Wirbelgelenke entweder chemisch (Ethanol 96%) oder thermisch (mit Hilfe von hochfrequentem Strom) gezielt erfolgen.
b. Computergesteuerte Nervenwurzelbehandlung: (Periradikuläre Therapie, PRT):
Bei ausstrahlenden Schmerzen wegen Bandscheibenvorwölbungen, Stenose des Spinalkanals oder des Neuroforamens (Verengung des Wirbelkanals oder des Nervenkanals), nach Bandscheibenoperationen (Postdiskotomiesyndrom) oder bei Nervenwurzelreizung (Ischiasschmerz) erfolgt unter der Bildsteuerung die zielgenaue Platzierung der speziellen Injektionsnadel direkt im Bereich der betroffenen Wurzel.
Nach eingehender Analyse der Anamnese, des klinischen Befundes und der Bildgebung wird ein interdisziplinäres Therapiekonzept festgelegt. Dieses Konzept sieht unterschiedliche Therapieverfahren vor. Das Spektrum erstreckt sich von konservativen Therapieformen bis zu komplexen mikrotherapeutischen und neurochirurgischen Eingriffen, die im Rahmen eines Stufenschemas ihre Anwendung finden.
Mikrotherapie
3. März 2008